Biersorten

Obergärig vs. Untergärig

Obergärige Bierstile werden mit obergäriger Hefe gebraut, diese schwimmt beim Gären auf der Oberfläche (= OBERgärig). Da die Brautemperatur etwas wärmer ist (bis zu 25 Grad), werden meist die älteren Stile so gebraut z.B. Altbier, Gose, Saison, aber auch Kölsch oder Weizenbier.

Untergärige Bierstile werden mit untergäriger Hefe gebraut. Diese sinkt beim Brauen nach unten (=UNTERgärig), die Brautemperatur ist niedriger (meist 5 bis 15 Grad). Ganzjährig entstehen diese erst seit der Erfindung der Kältemaschine 1876 und erhielten deshalb im 19. Jahrhundert einen Aufschwung wie z.B. das Pils oder Helle.

Im Englischen unterscheidet man übrigens Ale vs. Lager (obergärig vs. untergärig), ein deutsches Lager und ein englisches Lager muss also nicht unbedingt dasselbe sein.

Altbier – Obergäriges Traditionsbier

Das Altbier gibt es seit dem 13. Jahrhundert von Westfalen bis nach Sachsen-Anhalt. Es ist ein obergäriges Bier mit einem Alkoholgehalt von etwa 4,8 Prozent. Das dunkle, bittere Bier verdankt seinen Namen der alten Brauart, nach der es hergestellt wird. Besonderer Beliebtheit erfreut sich das Altbier in Düsseldorf. Seine Farbe verdankt es dem Darrmalz, das durch seine längere Röstung besonders dunkel ist.

Berliner Weisse – Säuerliches Schankbier

Die Berliner Weisse wird mit einer speziellen Vergärung gebraut und schmeckt dadurch leicht säuerlich. Dieses obergärige Bier hat seinen Ursprung in und um Berlin. Sein Alkoholanteil wird gern mit Kümmel-Schnaps erhöht. Dann handelt es sich um eine Berliner Weisse mit Strippe

Bock – Malziges Starkbier

Bockbier stammt aus der Hansestadt Einbeck und blickt bereits auf eine 800-jährige Geschichte zurück. Inzwischen ist „Bock“ ein Sammelbegriff für Starkbiere. Es ist in der klassischen Form dunkel und schmeckt malzig-süß. Varianten des Bockbiers sind das helle Maibock, das Weizenbock mit Weizenmalz und das Eisbock, dem durch Einfrieren das Wasser entzogen und dadurch der Alkoholgehalt erhöht wird.

Dunkles Bier – Vollmundiges Bier

Farblich ist das Dunkle Bier zwischen Hellem und Schwarzbier einzuordnen. Als Dunkles gelten untergärige Biere von brauner Farbe. Sie werden mit dunklem Malz mit hoher Stammwürze, also als Vollbier, gebraut.

Export – Haltbare Biervarianten

Exportbiere sind besonders lange haltbar, denn sie sind Varianten anderer Biersorten, die früher über die Stadtgrenzen hinaus geliefert wurden. Exportbiere gibt es als Pils, Helles, Weizen oder Alt. Es kann jede Farbe haben. Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Varianten dieser Biere, werden Exportbiere untergärig gebraut und am Lieferort mit Wasser gestreckt. Besonders bekannt sind das Wiener Export, das Dortmunder Export und das Münchner Export.

Gose – Traditionsbier aus dem Osten

Dieses helle Weißbier stammt aus Sachsen und Thüringen und könnte als Urform der obergärigen Biere gesehen werden. Schon Kaiser Otto III. mochte dieses Bier. Es wird heute noch obergärig in Leipzig gebraut. Es ähnelt der Berliner Weisse, denn es wird ebenfalls gern mit Kümmel-Likör oder auch mit Johannisbeersaft getrunken und schmeckt ohne Zusatz hefig und säuerlich.

Kölsch – Kölner Sauerbier

Das Kölsch ist eine regionale Spielart deutscher Braukunst. Der Begriff „Kölsch“ ist geschützt und darf nur für Biere aus der Stadt Köln verwendet werden. Traditionell wird es aus der Kölschstange getrunken. Darin bildet es weißen Schaum auf klar-gelbem Bier und entfaltet seinen leicht säuerlichen Geschmack ideal. Es besitzt wenig Kohlensäure und wird obergärig gebraut. Es steht in kultureller Konkurrenz mit dem Düsseldorfer Altbier. Beide Biere haben einen Alkoholgehalt von etwa 4,8 Prozent.

Märzen – Ideales Sommerbier

Das Märzen-Bier wurde traditionell im Frühjahr gebraut und im Sommer getrunken. Daher stammt sein Name. Grund dafür war ein Verbot in Bayern, zwischen dem 23. April und dem 29. September Bier zu brauen, da eine erhöhte Brandgefahr bestand. Das Bier musste also den ganzen Sommer halten. Es hat eine hohe Stammwürze und einen hohen Alkoholgehalt, was es zu einem beliebten Bier für Sommerfeste macht. Noch heute wird es vorrangig in Österreich und Bayern hergestellt.

Oktoberfest

Als Oktoberfest Bier dürfen nur die sechs traditionellen Münchner Brauereien ihr Bier bezeichnen, das sie auch auf dem Oktoberfest ausschenken. Es ähnelt einem Märzen, ist aber viel süffiger, eher wie ein stärkeres Helles.

Lager – Bier mit geringer Stammwürze

Lagerbier war ursprünglich Bier, das mehrere Monate lang im Keller gelagert wurde. Heute bezeichnet man alle untergärigen Biere als Lagerbier. Der Name wird jedoch noch differenziert, denn in Deutschland ist jedes untergärige Bier mit einer Stammwürze unter 12,5 Prozent ein Lagerbier, sofern es kein Pils ist. Überall sonst ist ein untergäriges Bier nach deutschem Reinheitsgebot ein Lager.

Pils – Ursprünglich tschechisch

Das Pils ist das bekannteste deutsche Bier, obwohl die Rezeptur ursprünglich aus der tschechischen Stadt Pilsen stammt. Es ist ein untergäriges Vollbier, das schnell und günstig gebraut werden kann, weshalb es sich schnell verbreitete. Seine starke Hopfennote und die helle klare Farbe sind unverkennbar. In Deutschland ist es das meist gebraute und getrunkene Bier. Wichtig: „Pilsner“ bezeichnet die Sorte, nicht die Herkunft des Bieres. Ein Bier aus der Stadt Pilsen wird „Pilsner Urquell“ genannt.

Rauchbier – Bamberger Rauchnote

Rauchbier stammt aus der Bamberger Region. Zur Herstellung wird ein bestimmtes Malz verwendet. Es wird auf der Darre mit Buchenholz befeuert und gibt dem Bier dadurch seine rauchige Note, die an Räucherschinken erinnert. Dieses untergärige Vollbier wird in Craftbier Brauereien und Hobby Brauereien immer beliebter, denn das einprägsame Raucharoma lädt gemeinsam mit der Hopfenbittere und dem kräftigen Malzgeschmack zum Experimentieren ein. So entstehen verschiedene Spielarten des Rauchbieres in hell- bis dunkelbrauner Farbe mit einem angenehmen Rotton.

Sauerbier

Sauerbier ist der Überbegriff für alle säuerlichen Biere. Die Säure kommt von einer speziellen Hefe- oder Bakteriengärung. In Deutschland sind die bereits erwähnten Bierarten Berliner Weisse und Leipziger Gose am bekanntesten. Populäre Sauerbiere aus Belgien sind Lambic und Geuze.

Schwarzbier – Tiefschwarz und Hopfig

Deutsches Schwarzbier stammt aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Durch die Verwendung von besonders dunklem Malz bekommt das Bier seine meist tiefschwarze Farbe. Das untergärige Bier ist sehr vollmundig und besitzt in den deutschen Varianten eine hopfenbittere Geschmacksnote.

Weizen – Bayrisches Traditionsbier

Das Weizen oder auch Weißbier gehört zu den bekanntesten Bieren aus Süddeutschland. Das obergärige Vollbier wird mit Weizenmalz hergestellt. Je nach Filtrierung wird die trübe Variante Hefeweizen und die klare Variante Kristallweizen genannt. Der fruchtig-würzige Geschmack ist beiden Varianten zu eigen.

Zwickel – Süß, fruchtig und gesund

Das Zwickelbier ist eine besondere Spielart des deutschen Bieres, denn es wird direkt nach dem Nachgärungsprozess getrunken. Die Kaltlagerung entfällt. Zwickel wird nicht filtriert, wodurch alle natürlichen Schwebstoffe im Bier verbleiben. Das macht das Bier besonders gehalt- und wertvoll. Allerdings ist es dadurch weniger lange haltbar und sollte deshalb schnell genossen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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